Sieg dank Glück und Timo

Sieg dank Glück und Timo

EK BERNHAUSEN – TSV HEININGEN 2

21. Oktober 2023

Korrektur: Anders als im folgenden Spielbericht geschrieben, haben die Schiedsrichter in der letzten Aktion regelkonform entschieden – in den letzten 30 Sekunden gibt es nur dann 7-Meter, wenn mit einem Foul eine eindeutige Torchance verhindert wird. Da der Angreifer zwar am Wurf gehindert wurde, sich aber nicht in einer freien Wurfposition befand noch das Tor leer war, war der Interpretationspielraum gegeben, sich gegen einen 7-Meter zu entscheiden.

Im mehr als knappen Spiel gegen den TSV Heiningen 2 läuft alles auf die letzten Sekunden hinaus. Dass wir mit 36:35 gerade so einen Sieg festhalten konnten, hängt einerseits mit einer überragenden Leistung von Timo Schumacher, andererseits mit einer kritischen Szene in den allerletzten Spielsekunden zusammen.

Einen gebrauchten Tag erwischte unser Kreisläufer Ulrich Bückle, beginnend mit der ersten Aktion. Unter normalen Umständen hätte ihm das erste Tor gehören müssen, er scheitert jedoch beim Abschluss vom Kreis an Heinigens Torhüter. Kein Weltuntergang, bezeichnend aber für eine insgesamt erneut mäßige Chancenverwertung. Starken Eindruck auf Heiniger Seite macht zunächst das kopfschnelle Anspiel nach Bernhäuser Torerfolg. Zweimal in Folge kann Steffen Welz nach kurzem Rückpass aus dem Mittelkreis in Ruhe Maß aufs noch leere Tor nehmen und postwendend ausgleichen. Dennoch sind wir in der ersten Hälfte die überlegene Mannschaft und können dementsprechend in Führung gehen. Nach Doppelschlag durch Markus Haag und der resultierenden 5-Tore-Führung (19.) muss Heinigen folglich zur Auszeit greifen. Der angesprochene Chancenwucher macht sich jedoch bemerkbar, weiter vorwärts geht es nicht für den EK. Zur Pause steht es somit 19:15, viele Tore zwar, aber eben nicht genug für Bernhausen.

Aus der Pause heraus eröffnet der TSV Heinigen dann nämlich die Aufholjagd und erreicht nach nur 4 Minuten den 19:18-Anschlusstreffer. In der EK-Offensive fällt Markus wegen Fußproblemen aus, in der Defensive steht unter anderem Uli neben sich und im Tor kann David Stäbler seine starke Leistung aus der ersten Hälfte leider nicht fortführen. In der 39. Minute trifft Heinigens Jens Gokeler darum zum verdienten Ausgleich, denn den Bernhäuser Schwächen steht der Kampfeswille des TSV gegenüber. In den folgenden schwer umkämpften 20 Minuten nimmt auf Bernhäuser Seite Timo Schumacher das Zepter des Handelns in die Hand. Ab der 42. Minute gehen 9 von 12 Bernhäuser Treffern auf seine Kappe, zwei davon per 7-Meter, die restlichen Male durchstößt er mit gutem Timing und hoher Geschwindigkeit unaufhaltsam die Heiniger Abwehr. 35:33 steht es somit in der 56. Minute, doch Heinigen schließt erneut auf und der EK erleidet zunächst eine Zeitstrafe, dann auch noch einen 7-Meter. Hier trumpft David wieder auf und hält die Führung fest, Martin Alber verhindert per Hechtsprung die Nachwurf-Möglichkeit. Alles läuft auf die letzten Minuten hinaus.

Bei 90 noch zu spielenden Sekunden kämpft sich Jan Niklas Vogl durch, erzieht den Ausgleich und gewinnt beim Zurücklaufen auch noch den Ball wieder. Klarer Vorteil Heinigen, die nach Zeitstrafe zwar in Unterzahl sind, mit Ballbesitz und einer Auszeit in der letzten Minute aber trotzdem eine Chance auf den Siegtreffer haben. Unter drohendem Zeitspiel landet der Abschluss glücklicherweise weit über dem Tor. Fast gelingt es Vogl erneut, einen „Heiße-Kartoffel-Ball“ zurückzugewinnen, doch Martin behält den Überblick und sichert den Ball. Mit 20 Sekunden auf der Uhr geht es zum scheinbar letzten Angriff. Nach ein paar Pässen rauscht Timo erneut durch die Abwehr, der Abschluss sitzt und sein 15. Tor bringt die umjubelte 36:35-Führung. Bei Anspiel sind noch 3 Sekunden zu spielen, Heinigens Kevin Walter zieht mit letzter Verzweiflung zum Tor und wird 1 Sekunde vor Schluss unsanft von Uli gestoppt. Zeitstrafe, entscheidet der Schiedsrichter, damit nach Regelbuch in den letzten 30 Sekunden auch automatisch ein 7-Meter, egal, ob es eine klare Chancenverhinderung war oder nicht. Nach langer Diskussion bekommt der TSV aber trotzdem nur einen letzten, direkten Freiwurf – Vogl versucht noch einmal sein Glück, kann die Mauer aber nicht überwinden.

Hätte ein 7-Meter-Schütze die Nerven behalten und dem TSV Heinigen 2 noch ein Unentschieden herausgeholt? Ungerechtfertig angesichts ihrer Leistung wäre es jedenfalls nicht gewesen – zu unserem Glück blieb diese Frage aber unbeantwortet.