Schweißtreibender Sieg

Schweißtreibender Sieg

HSG ERMSTAL – EK BERNHAUSEN

28. Oktober 2023

Das Spiel gegen die HSG Ermstal hat den Zuschauern so einiges geboten: 78 Tore, zwei Rote Karten und viel, viel Schweiß-Wischen. Wenig verwunderlich, denn unser 42:36-Auswärtssieg war schließlich auch ganz schön schweißtreibend.

Im Gegensatz zum letzten Spiel war Uli Bückle dieses mal vom ersten Angriff der Gastgeber an hellwach – er eroberte einen verunglückten Ermstaler Ball und eröffnete per Konter zum 1:0. Nachdem er einen weiteren Ball vom Kreis zum 6:4 verwerten konnte, stieg er im Zurücklaufen aus Sicht des Schiedsrichters aber zu stark gegen das schnelle Anspiel der Ermstaler ein und musste somit schon in der 6. Minute zum ersten Mal das Feld verlassen – ein Umstand, der ihm später noch zum Verhängnis wurde. Der EK Bernhausen blieb aber weiter erfolgreich, auch über unsere Außenspieler Ruben Schumacher und Reto Kraus, die mit jeweils zwei Toren aus zwei Abschlüssen höchste Effizienz zeigten. Nach einem Unterarm-Kracher von Timo Schumacher, einer 7-Meter-Parade von David Stäbler, Eierball-Tor von Martin Alber und schließlich erneutem Tor von Timo befand sicher der EK mit 10:5 bereits in einer sehr guten Ausgangslage. Auch wenn die HSG Ermstal nun auf eine Manndeckung gegen Martin setzte, tat dies dem Offensiv-Spiel der Bernhäuser keinen Abbruch. Tobi Lutz war in diesem Spiel zwar selbst kein großer Torschütze, machte sich aber mit guter Übersicht und den richtigen Entscheidungen aus dem Auftakt verdient.

Dass die HSG Ermstal vor der Halbzeitpause nach zwischenzeitlich sieben Toren Rückstand wieder aufholen konnte, ging einerseits auf eine starke Phase ihres Torhüters Leo Maginski zurück: Zwei gehaltene 7-Meter, zwei weitere starke Paraden und schließlich einem eigenen Erfolg aufs leere Tor ließen seinen Namen in der Halle mehrfach ertönen. Aber auch ein schnelles Anspielverhalten resultierte in schnelle Antwort-Tore – zum Teil also verständlich, dass Ermstaler Spieler und Zuschauer wenig erfreut waren, als das Spiel bei einem weiteren schnellen Anspiel unterbrochen wurde, um eine Schweißpfütze aufwischen zu lassen. Etwas weniger emotionale Aufgeladenheit hätte der Halle im Anschluss aber trotzdem gut getan, was auch die Schiedsrichter so sahen und mit einer Verwarnung gegen die Bank der HSG vermittelten. Ermstal schloss kurz vor der Halbzeit auf 22:20 auf, bevor Leon Daumüller mit einem erfolgreichen 7-Meter zum 23:20 Pausenstand verwandelte.

In Hälfte zwei handelte sich Uli dann schon in der zweiten Minute zum zweiten Mal eine Zwei-Minuten-Strafe ein. Keine angenehme Situation, mit noch fast der ganzen zweiten Hälfte zu spielen. Nachdem er noch einmal vom Kreis erfolgreich war, riss er das Damoklesschwert darum nur fünf Minuten später herab, um sich nach dritter Zeitstrafe in Richtung Tribüne zu verabschieden. Zum Glück hatte sich Semi-Ruhestandler Samuel Stoll für diese Partie gewinnen lassen, um nun ganz besonders dieses Loch zu füllen – er war auch im nächsten Angriff direkt zum 30:24 erfolgreich. Die HSG Ermstal machte mit ihren schnellen und wendigen Rückraumspielern Robin Brodbeck und Maximilan Fritz sowie dem wurfstarken Til Kussmann zwar ein starkes Spiel, jagten weiterhin aber immer einem Rückstand hinterher. Auch aus den weiteren Zeitstrafen gegen den EK konnten sie wenig profitieren, denn immer wieder konnte in diesen Unterzahlsituationen David Stäbler im Bernhäuser Tor die Oberhand behalten. Bei ausgeglichener Leistung behielt darum der EK Bernhausen weiter die Nase vorne. Die Vorentscheidung brachten Treffer von Timo und Leon zum 39:33 in der 56. Minute. Im Anschluss folgten dann noch der 40. Treffer durch Lukas Gönner, die Disqualifikation von Samuel Stoll durch die dritte Zeitstrafe und schließlich das erste Aktiven-Tor durch Jungtalent Clemens Wandel, was jedoch alles keinen großen Einfluss auf das 42:36-Endergebniss hatten.

Fotos: Sebastian Straub