Typisch EKB im Abschiedsspiel

Typisch EKB im Abschiedsspiel

EK BERNHAUSEN – HSG EBERSBACH/BÜNZWANGEN

27. April 2024

In unseren sieben Spielzeiten in Bezirks- und Landesliga hat es immer wieder auch Schwächephasen gegeben. Mit drei hohen Niederlagen waren wir vor unserer letzten Heimpartie wieder in einer solchen angekommen. Teils durch Verletzungspech, teils vielleicht auch schon in Gedanken an das Saisonende und das für den ein oder anderen Ende der Handball-Karriere, hatten wir oft nicht unsere volle Leistung abrufen können. Der Klassenverbleib war schlussendlich zwar nicht mehr gefährdet, wohl aber noch ein guter Abschluss, auf den man zufrieden zurückschauen kann. Mit diesen Gedanken im Bewusstsein fand in den drei Wochen der Vorbereitung ein erfolgreiches Umdenken der Mannschaft statt. Motivation und Hingabe, im Training noch einmal alles zu geben und so das Ruder wieder herumzureißen, stiegen so wieder auf ein Maximum an.

Für die Partie waren dann die Bedingungen optimal: Nach einer emotionalen Kabinenansprache betrat der EK Bernhausen mit auskurierten Verletzungen und vollem Kader das Parkett zum vorerst letzten Tanz. Dort zeigten die Spieler endlich wieder die typische Bernhäuser Spielweise: schnell, torgefährlich und mit vollem Einsatz. Es war zu spüren, dass die gesamte Mannschaft Bock hatte, sich vor einer genialen Zuschauerkulisse von ca. 500 Fans von ihrer besten Seite zu zeigen. Anstatt dass wie in den vergangenen Partien das Spiel mit dem 7. Feldspieler schon nach wenigen Minuten abgebrochen werden musste, zeigte sich die für die bernhäuser Spielweise charakteristische Taktik nun wieder effektiv. Ja, auch der HSG Ebersbach/Bünzwangen gelangen Treffer aufs leere Tor. Doch der im ersten Drittel eingesetzte Daniel Hammerle zeigte, dass auch im gehobenen Alter noch intensivste Sprints von der Auswechselzone zum Torraum möglich sind. Darüber hinaus machte die erhöhte Torgefährlichkeit im Angriff die Gegentore mehr als wett. 8:3 ging der EK Bernhausen damit zur 10. Minute in Führung, davon drei Tore durch einen überzeugenden Tobi Lutz und jeweils zwei Tore aus dem Spiel und durch 7-Meter von Martin Alber. Die HSG setzte sich erfolgreich zur Wehr, schloss wenige Minuten später wieder auf, bevor der EK erneut mit 13:8 (19.) vorlegte. Das letzte Tor des ersten Durchgangs gehörte Ebersbachs Timo Wieland, der nach Foul und Zeitstrafe für Uli Bückle den folgenden 7-Meter zum 21:18-Halbzeitstand verwandelte.

Entscheidend für den weiteren Spielverlauf zeigten sich die restlichen anderthalb Minuten, in denen der EK Bernhausen zu Beginn der zweiten Hälfte noch in Unterzahl agieren musste. Statt die HSG wieder aufschließen zu lassen, erweiterten Ruben Schumacher und Martin Alber die Führung auf 23:18 (32.) und hielten den Gegner weiter auf Abstand. Auf individueller Ebene entwickelte sich ein Duell zwischen den jeweiligen Spielführern Martin Alber und Timo Wieland und ihren torgefährlichsten Anspielstationen am Kreis, Uli Bückle und Moritz Schwind. Das Ebersbacher Duo war schwer in den Griff zu bekommen und traf mit 10 und 5 Toren, jedoch toppten Martin und Uli diese Zahlen noch mit je zwei Toren mehr. Weitere starke Leistungen zeigten Timo Schumacher mit gewohnt starkem Zug zum Tor und Leon Daumüller mit erfolgreicher Coolness im Abschluss.

Ebersbach/Bünzwangen hatte sich aber noch nicht geschlagen gegeben, zur 47. Minute schlossen sie wieder zum 33:31-Spielstand auf. HSG-Torwart Mathias Spahlinger konnte zwei Würfe über das ganze Feld im Bernhäuser Tor unterbringen, Linksaußen Louis Taxis und Landesliga-Topscorer Timo Wieland zeigten einen gelungenen Kempa-Trick. Doch der EK Bernhausen behielt weiter die Nase vorne. Was der HSG gelang, erwiderte der EK oft postwendend. Zusätzlich ließ Old-Star Musai Zeneli mit wichtigen Paraden die Halle in Sprechchöre erbeben. Etwa 5 Minuten vor Schluss war die Vorentscheidung mit Treffern von Markus Haag und Leon Daumüller zum 39:34 gefallen. Beide Mannschaften nahmen das Tempo nun etwas heraus, dennoch fielen noch weitere 7 Tore zum 43:37-Endstand, darunter das 40. Tor durch Uli Bückle und den erfolgreichen Abschluss per 7-Meter durch Stephan Steck.

Nach diesem besten Saisonspiel und einer durchweg starken Leistung der ganzen Mannschaft konnten wir im Anschluss eine würdige Verabschiedung der nun scheidenden Spieler feiern. Das Team der HSG Ebersbach/Bünzwangen, gegen das wir in den Jahren seit 2017 die meisten Begegnungen und zu dem wir immer eine gute Beziehung hatten, wohnte den Ehrungen trotz der Niederlage ebenfalls noch bei. Mit emotionalen Dankesreden, bunten Blumensträußen und großen Bildercollagen aus den besten Momentaufnahmen, für die unser Fotograf Sebastian Straub in den vergangenen Jahren gesorgt hat, wurden in den sportlichen Ruhestand geschickt:

  • Daniel Hammerle, der unser Torwart-Team in den letzten zwei Jahren stark erweitert hat und in seiner gesamten Karriere nur eine einzige Zeitstrafe kassiert hat
  • Stephan „Stecker“ Steck, seit 2006 ununterbrochen treue und tragende Säule der Mannschaft und 100 %-iger Siebenmeter-Killer mit seiner goldenen Linken
  • Tobi Lutz, der trotz zweier Kreuzbandrisse noch viele Jahre durchgehalten hat und den Ball immer mit Höchstgeschwindigkeiten im Tor versenkte
  • Georgios „Jiorgo“ Dalampakis, unsere Verstärkung auf der Außenposition und, ebenso wichtig, im Schiedsrichter-Pool
  • Frederick Budde, der als Ruhepol so gut wie immer im Training war und als absoluter Teamplayer immer die Mannschaft vor die eigenen Interessen gestellt hat
  • Chrissi Alber, ehemals bester EK-Spieler, der die letzten Jahre als Co-Trainer gelegentlich mit juckenden Fingern aber hilflos vom Seitenrand zuschauen musste, in schweren Situationen jedoch als Einziger Martin Alber im Zaum zu halten vermochte
  • Musai Zeneli, EK-Torwartlegende und in vier Dekaden aktiver Spieler der 1. Mannschaft
  • Martin Alber, Rückgrat und Entscheider auf dem Spielfeld und im Training, Visionär der sportlichen Entwicklung der 1. Mannschaft des EK Bernhausen der letzten 10 Jahre

Wir danken euch allen und wünschen euch Gesundheit und Erfolg in eurem wohlverdienten sportlichen Ruhestand, freuen uns aber auch, wenn der ein oder andere sich gelegentlich wieder als Aushilfe zurückmelden wird!

Weiterhin danken wir natürlich euch Fans für den starken Rückhalt, sowohl daheim als auch bei teilweise weit entfernten und zeitlich ungeschickt liegenden Auswärtsspielen! Schön, dass ihr mit dabei wart und uns lautstark unterstütz habt, sodass euch sogar teilweise die Anwohner der ESG-Halle ertragen mussten. Und auch im Hintergrund gibt es viele Personen, ohne die unser Liga-Betrieb und vor allem die Durchführung der Spieltage nicht möglich wäre – Danke!